Primarschulreise nach Augusta Raurica

Am Freitagmorgen, 20.5., trafen sich alle Schülerinnen und Schüler der Primarschule Luthern auf dem Pausenplatz. Der Reisecar von Zemp Reisen war bereits eingetroffen und wartete darauf, die Kinder einzuladen. Die Schülerinnen und Schüler sammelten sich klassenweise und durften anschliessend einsteigen.

Die Fahrt führte über Dagmersellen, Oftringen, Egerkingen, Belchentunnel, Eptingen, Liestal und Frenkendorf nach Füllinsdorf, einer kleinen Ortschaft im Kanton Basel-Land. Beim Friedhof Füllinsdorf stiegen wir aus und machten uns teamweise auf den Weg. Ziel war die Anlage des Familiengärtner – Vereins Füllinsdorf. Etwas abseits davon, im Wald, befand sich unser Brätelplatz für die Mittagspause.

Bereits nach wenigen hundert Metern deponierten wir unsere Rucksäcke unter einem Baum und durften in einer Scheune, die im Privatbesitz ist, ein Stück der ehemaligen, römischen Wasserleitung begehen, die mitten durch diese Scheune führt. Gemäss Auskunft der Besitzer verwendete man das gemauerte, rund 2000 Jahre alte Gewölbe lange Zeit als kühlen Lagerort für Obst und Gemüse. Es war faszinierend, diesen Ort zu begehen, im Wissen, dass dort das Wasser, das weiter talaufwärts in der Region von Lausen vom Flüsschen Ergolz abgezweigt wurde und über viele Kilometer, meist unterirdisch, floss, die einst reichbevölkerte, römische Stadt Augusta Raurica mit Wasser versorgte.

Weiter ging unser Fussweg, vorbei an der Kläranlage, einer Kiesgrube und quer durch ein Industriequartier bis zu einem bewaldeten Fleck, dem Wölferhölzli, westlich der Familiengärten. Von dort führte uns ein Fussweg hinauf zum nächsten begehbaren Teilstück der ehemaligen, römischen Wasserleitung. Erhitzt vom Aufstieg, bot dieses Tunnelstück eine willkommene Abkühlungsmöglichkeit. Verschiedene Kinder nützten die Gelegenheit und durchquerten den dunklen, kühlen Tunnel mehrmals.

Schliesslich erreichten wir den Platz für unsere Mittagsrast. Frau Wüthrich erwartete uns bereits mit einem freundlichen Gruss, einer Tasche voller Eis Cornets und einem munter vor sich hin flackernden Feuer.

Bereits nach einer Stunde Rast ging es weiter in Richtung Norden. Von der Anhöhe aus konnte man in der Ferne einige Gebäude der ehemaligen Römerstadt erblicken. Mit etwas Fantasie konnten wir uns auch vorstellen, dass ein Aquädukt die Talsenke zum Stadtzentrum überbrückte und mit ihrem Wasser die vielen Brunnen und Bäder der römischen Siedlung speiste.

Kurz vor ein Uhr nachmittags erreichten wir das römische Rundtheater. Einst hatten dort über 10’000 Leute Platz gefunden. Auch wir platzierten uns so, dass wir auf die Bühne hinunterschauen konnten. Beeindruckend war die Erfahrung, dass man selbst auf weit entfernten Tribünenplätzen die Gespräche auf der Bühne verstehen konnte, die wie damals, unverstärkt geführt wurden.

Um 13.00 Uhr teilten wir uns in drei Gruppen auf. In verschiedenen Workshops lernten wir mehr über das Leben der Römerinnen und Römer. Wir buken Brot, mischten unsere eigene Räuchermischung und stellten Salben her. So verflog die Zeit und um 15.30 Uhr wurden wir von Herrn Moser, unserem Chauffeur, nach Luthern zurückgefahren.