Kann etwas wertvoll sein, das uns zu jeder Zeit zur Verfügung steht und «gedankenlos « gebraucht werden kann?
Diese Frage beschäftigte die Primarschüler über Wochen im NMG Unterricht.
Gestartet wurde mit dem natürlichen Wasserkreislauf. Mit verschiedenen Experimenten wurde verdunsten/verdampfen-kondensieren-versickern sichtbar gemacht. Ein Kreislauf bedeutet, dass es immer das gleiche Wasser bleibt, d.h. die Dinos haben schon davon getrunken und die nächsten Generationen werden es auch trinken.
Wie ist das Verhältnis Mensch und Wasser?
Wie kommt das Wasser in den Hahn?
Wo geht es nach dem Gebrauch hin?
Wie kommt es wieder in den natürlichen Wasserkreislauf zurück?
Diese Fragen wurden in der Theorie und anschaulich und konkret vor Ort geklärt.
Die Exkursion am 16. Mai 2025 zur Wasserversorgung Luthern hinterliess bleibende Eindrücke bei den Kindern und den begleitenden Eltern.
Einen herzlichen Dank an Rolf Achermann, Lukas Aregger, Thomas Künzli und Hans Peter.
Genaueres ist den Schüler*innen-Berichten zu entnehmen.
Was passiert mit dem gebrauchten Wasser?
Darüber gab es sehr viel Spannendes zu erfahren bei der Exkursion in die ARA Surental.
Exkursion in die Ara Surental
Am Dienstag, 20. Mai (5./6. Klasse) und am Freitagnachmittag, 23. Mai 2025 (3./4. Klasse) besuchten die Stufengruppen mit Lehrpersonen und einigen Eltern die ARA Surental. Dort führten uns Josef Gassmann und Pius Bösch während zwei Stunden durch das ganze Areal und wir erhielten spannende Einblicke:
Pro Tag fliessen etwa 10-12 Millionen Liter durch die ARA. Das Abwasser fliesst etwa drei Meter unter dem ARA-Areal zu und wird zu einem grossen Teil mit einer Archimedischen Schraube hochgedreht. Wenn es viel regnet, setzt eine zweite grössere Schraube ein und falls es mal extrem viel Niederschlag gibt, setzt noch eine dritte, noch grössere Schraube ein, damit alles aufgenommen wird.
Durch einen Kanal fliesst das Wasser dann in die Kläranlage. Der Kanal ist auf einer Seite nicht ganz bis zur Kanaldecke gebaut, damit das überschüssige Wasser ins Überlaufbecken geleitet werden kann. Dort wird das Wasser gespeichert. Falls die Wassermenge auch fürs Überlaufbecken zu gross würde, leitet man das Wasser in die Sure. Das kommt zum Glück nur selten vor. Wasser, welches nicht ins Überlaufbecken geht, fliesst direkt in die ARA.
Dort fliesst das Wasser zuerst durch den Grobrechen, der manchmal sogar Handtücher und andere Materialien aus dem Wasser zieht. Danach werden Sand und Fett vom Wasser getrennt. Dies geschieht, indem das Fett, der Sand und andere leichte Teile mit Druck nach unten gedrückt werden. Auf einer Seite des Beckens befindet sich ein Spalt, durch den das Fett gedrückt wird und schwimmt dann auf der anderen Seite der Mauer auf. Das Fett und die restlichen Teile, die jetzt auf der anderen Seite obenauf schwimmen, werden etwa zwei Mal pro Tag herausgepumpt. Danach kommt das Ganze in einen Container der ein bis zwei Mal pro Woche gelehrt werden muss. Der Sand kommt später in die Kehrichtverbrennungsanlage.
Danach fliesst das Wasser durch den Feinrechen, der nimmt noch die kleinsten Teile raus.
Die nächste Reinigungsstufe ist die biologische Stufe. Hier wird der Klärschlamm mit einem riesigen Staubsauger aus dem Wasser geholt und es kommen viele verschiedene Bakterien zum Einsatz. Diese entfernen noch die letzten Klärschlammteile, die noch im Wasser sind.
Danach folgt die Chemische Reinigungsstufe. Bei diesem Verfahren werden Stoffe wie zum Beispiel Gase entfernt. Im Moment baut die ARA Surental noch eine vierte Reinigungsstufe bei der Mikroplastik aus dem Wasser gefiltert wird.
Der Klärschlamm kommt für 39 Tage, bei 40°C in den sogenannten Faulturm, hier bildet sich Methangas. Dieses Gas geht dann in die «Kaffeetasse», hier wird dem Methangas Erdgas beigemischt. Das gibt dann eine Art Erdgas, welches für verschieden Verwendungszwecke gebraucht werden kann.
Der restliche Klärschlamm, dem das Wasser entzogen wurde, wird dann mit dem Lastwagen in die Kehrichtverbrennungsanlage transportiert, wo er verbrannt wird.
Das Wasser kann in einer ARA nicht hundertprozentig gereinigt werden. Eine Restverschmutzung, vor allem bestehend aus Mikroplastik, bleibt bestehen. Generell sind die Meere und die Gewässer unserer Erde mit Plastik/Mikroplastik verschmutzt und dieser gelangt über den natürlichen Wasserkreislauf zu den Pflanzen, Tieren und Menschen.
In der darauffolgenden Projektwoche stand dann vor allem auch dieses Thema im Fokus, mit dem Ziel, dass wir Menschen unsere Abfälle korrekt entsorgen und so Sorge zu unserer Natur tragen.
Text: Dario Zemp, Imelda Ehrenbolger
 
				


 
														 
														